Bücherliste 2019

Legende:
* = hassen     

** = dulden       

*** = unterhaltsam

**** = mögen            

***** = verehren          

1) Das Bettlermädchen: Geschichten von Flo und Rose – Alice Munro

***

Es handelt sich bei diesem Buch um Kurzgeschichten, die auf Grund der zwei Hauptcharaktere miteinander in Verbindung stehen. Das ermöglicht ein Eintauchen in das Leben der Personen, allerdings wird man immer wieder rausgerissen und an neuer Stelle ins Geschehen geworfen, was ich schade fand.

 

2) Die Welt im Rücken – Thomas Melle

*****

Thomas Melle dachte der 11. September sei seinetwegen passiert, Trent Reznor habe ihm seinen Oscar gewidmet und er wäre der langerwartete Messias. Melle ist bipolar (manisch-depressiv) und berichtet in diesem Buch so eindringlich und ehrlich darüber, dass ich fürchtete, dass es auch mich verrückt. Unglaublich gutes Buch!

 

3) The Sirens of Titan – Kurt Vonnegut

**

Klassische Science-Fiction Geschichte. Fad.

 

4) Becoming. Meine Geschichte – Michelle Obama

****

Ich hätte nicht so früh (wenn überhaupt) zu diesem Buch gegriffen, wäre es nicht Thema im feministischen Buchclub gewesen. Und gut, dass es das war, denn es hat mich positiv überrascht. Obama schreibt ehrlich über ihr spannendes Leben, das weit mehr beinhaltete als „die Frau von“ zu sein.

 

5) Ideale – Julia Friedrichs

***

Wofür soll man leben? Wofür eintreten? An welchen Idealen soll man sein Leben ausrichten? Weil Friedrichs keine Antworten auf diese Fragen weiß, spricht sie mit Leuten, um es herauszufinden. Teilweise anregend, auf jeden Fall unterhaltsam

 

6) In besserer Gesellschaft. Der selbstgerechte Blick auf die Anderen – Laura Wiesböck

**

Wiesböck legt eine Gegenwartsbetrachtung vor, die kaum Neues beinhaltet. Linke, Rechte, Konservative, Liberale, im Grunde werden alle Menschen dazu aufgerufen ihre Vorurteile und Stereotype kritisch zu hinterfragen und Verständnis für das Gegenüber aufzubringen. Dagegen ist nichts einzuwenden.

 

7) What dreams my come – Richard Matheson

***

Was passiert nach dem Tod? Wie sehen Himmel und Hölle aus? Ein Roman über den Tod, das Leben und die Liebe. Die erste Hälfte etwas fad, die zweite trieft vor Kitsch (habe ich manchmal nichts dagegen). Über die starren Geschlechterrollen (Buch ist von 1978) und die religiöse Moral konnte ich teils nur mit Mühe hinwegsehen.

 

8) Yoga – Die Suche nach dem wahren Selbst – Stephen Cope

****

Ich habe etwas gebraucht, um reinzukommen, aber die zweite Hälfte hat mir dann wirklich gut gefallen.

 

9) The wisdom of Yoga – Stephen Cope

*****

Der theoretische Unterbau mit zahlreichen praktischen Anregungen und Beispielen. Statt der üblichen Turnübungen (zu denen Yoga im Westen oft verkommt) geht es hier um Lebensführung, Meditation und Spiritualität. Extrem inspirierend.

 

10) When breath becomes air – Paul Kalanithi

***

Kalanithi praktiziert Neurochirurgie als er mit 36 die Diagnose Krebs bekommt – nicht die Art von der man wieder gesund werden kann. In diesem Buch schreibt er über seine Praxis als Arzt und das Leben in Anbetracht des nahenden Todes. Spätestens beim Nachwort seiner Ehefrau bleibt kein Auge trocken.

 

11) The great work of your life – Stephen Cope

**

Der cheesy Titel konnte mich nicht abschrecken, nachdem ich so begeistert von Copes Buch über Yoga war. Hätte er es mal. Diese Aneinanderreihung von Lebensgeschichten mag manche inspirieren, mich hat sie eher abgeschreckt, gelangweilt, fast gelähmt.

 

12) I’m your man – Das Leben des Leonard Cohen – Sylvie Simmons

****

So ein Menschenleben kann verdammt lang sein. Im Falle von Cohen hat man das Gefühl, er hat genug für drei Leben gelebt. Spannende, sehr unterhaltsam geschriebene, ausführliche Biografie mit wahnsinnig vielen Details.

 

13) Dr. Sex – T.C.Boyle

***

Fiktive Story mit dem Kinsey-Report als realen Hintergrund. Unterhaltsam.

 

14) Bird Box – Josh Malerman

***

Unterhaltsam, unheimliche Endzeitgeschichte, auf die ich aufgrund des Films gestoßen bin. Auf Grund dessen habe ich leider permanent mit den Filmbildern verglichen, die doch in vielen Punkten anders waren als das Buch. Der Vergleich (nicht die Unterschiede) haben mein Lesevergnügen etwas geschmälert.

 

15) Wie werde ich Jude – Eliyah Havemann

****

Havemann schreibt humorvoll über seine eigene Konvertierung zum Judentum. Ein sehr kurzweiliger, interessanter und lustiger Überblick über die wichtigsten Regeln dieser Religion. Nicht nur für Konvertiten spannend.

 

16) Ayurveda Handbuch der Energietypen. Die Grundlagen des Ayurveda – Jutta Mattausch

**

Ganz interessanter Überblick, mir aber zu kompliziert, um mein Leben darauf einzustellen.

 

17) Irgendwann wird es gut – Joey Goebel

**

Kurzgeschichten, die alle in der gleichen amerikanischen Stadt spielen und teilweise miteinander verbunden sind. Goebel kann es so viel besser, die Langform liegt ihm mehr.

 

18) Die Ibiza-Affäre. Innenansichten eines Skandals – Frederik Obermaier, Bastian Obermayer

****

Wenn man die Berichterstattung verfolgt hat oder das Ibiza-Video selbst gesehen hat, erfährt man nichts neues was den Inhalt des Videos anbelangt. Das Buch verdeutlicht jedoch noch mal die Fakten, die in Spekulationen und Gerüchten untergegangen sind, und zeigt die journalistische Arbeit, die im Hintergrund geleistet wurde. Überraschend spannend.

 

19) Ein Winter auf Mallorca – George Sand

**

Ein Touristen-Bestseller im mallorquinischen Valldemossa, wo auch ich es gekauft habe. Der zweite Stern ist dafür, dass es schön ist, wenn man das Örtchen beim Lesen vor Augen hat, ansonsten wahnsinnig fad.

 

20) Ich bin ein Schicksal – Rachel Kushner

**

Klassische Frauenknast-Geschichte mit biografischer Hintergrundgeschichte der ProtagonistInnen. Recht unterhaltsam geschrieben, aber unspannend, wenn man „Orange Is The New Black“ gesehen hat.

 

21) Das geheime Leben der Bäume – Peter Wohlleben

****

Bäume kommunizieren untereinander, sie schreien vor Durst und färben ihre Blätter nicht bunt, sondern entziehen ihnen den grünen Farbstoff. Sehr interessant.

 

22) Indigo – Clemens J. Setz

***

Das falsche Buch zur richtigen Zeit - oder umgekehrt? Der hyperrealistische Erzähl- und Dialogstil bei dem viel zwischen den Zeilen steht, hätte mehr Aufmerksamkeit von mir gebraucht als ich zu geben bereit war.

 

23) Ashtanga-Yoga. Power für Körper, Geist und Seele – Susanne Alfuss

****

Trotz kleiner Fehler super Nachschlagebuch und Hilfe, wenn man bereits Ashtanga-Yoga mit einer Lehrerin/ einem Lehrer praktiziert.

 

24) The Girls – Emma Cline

***

Gut geschrieben, aber leider ein dermaßen Rip-off der Charles Manson Story, das mir hier die Kreativität der Autorin zu kurz kommt. Noch dazu ist die „Inspiration“ nicht mal gekennzeichnet, obwohl es so eindeutig ist.

 

25) Der Welt-Geist- Wie wir alle miteinander verbunden sind – Roger D. Nelson, Georg Kindel

****

Interessantes wissenschaftliches Buch darüber, wie wir Menschen miteinander verbunden sind. Leider lassen sich die Autoren an manchen Stellen zu wilden Spekulationen hinreißen, weshalb das gesamte Buch als unwissenschaftlich kritisiert wird. Schade.

 

26) Tiere essen – Jonathan Safran Foer

****

Ich wusste nicht. Ich wollte nicht wissen. Jetzt weiß ich. Vieles werde ich wieder vergessen. Manches absichtlich. Meine Entscheidung habe ich ohnehin davor getroffen.

 

27) King Kong Theorie – Virginie Despentes

***

Ein Buch wie ein feministisches Schlachtschiff. Es hat mich niedergewalzt. Ich konnte nicht aufhören zu lesen. Danach wusste ich aber nicht, was genau ich davon halten soll. Ich bin geplättet.

 

28) Das Erwachen der Kundalini – John Selby, Zachary Zelig

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Gute Einführung in das Thema mit hilfreichen Meditationsanleitungen. Mit den farbigen Mandalas von Zachary konnte ich in meiner Ausgabe des Buches allerdings nichts anfangen, da sie in schwarz-weiß gedruckt sind. Machte mir aber nichts.

 

29) Die Gesetze – Connie Palmen

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Sieben Männer und eine Philosophie-Studentin. Was klingt wie ein Woody Allen Film, ist der Bestseller von Connie Palmen aus 1991 (und das Gratis-Buch der Stadt Wien 2019). Mich hätte die Figur der Erzählerin mehr interessiert, ich finde schade, dass man erst am Ende mehr über sie erfährt und stattdessen mit den Männern gelangweilt wird.

 

30) Neujahr – Juli Zeh

***

Inhalt: zwei Sterne, Stil: vier Sterne, macht zusammen drei. Ein Mann erinnert sich im Familienurlaub auf Lanzarote daran, dass er als kleiner Junge ein paar Tage mit seiner Schwester auf sich allein gestellt war. Mäßig interessant, trotzdem überraschend spannend.

 

31) Das Mädchen auf dem Eisfeld – Adélaïde Bon

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Die Autorin beschreibt ihr Leben nachdem sie als neunjähriges Mädchen vergewaltigt wurde. Sanft, erschütternd und mit tollen Wortbildern beschreibt sie ihre psychische Verfassung, ohne jemals voyeuristisch zu werden. Ein guter, wichtiger Kontrast zur vorherrschenden Täterperspektive (Stichwort Netflix-Dokus) unserer Gegenwart.

 

32) Guter Sex geht anders – Berit Brockhausen

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Ein Ratgeber, nach dessen Lektüre man sich gut fühlt? So was gibt es wohl nur in diesem Buch. Schön!